Labrador World
  Letzter Gang Jule
 
 

Jule's Leben und ihre letzten Tage werden im unten stehenden Text beschrieben, sofern man es in Worte fassen kann:

 
(Collage erstellt von S.Jelic)


Voller Trauer, Schmerz und mit dem Schock noch in allen Knochen, möchten wir hier für die vielen vier- und zweibeinigen Freunde, deren Herz sie in den letzten 16 Monaten im Sturm erobert hat, Jule's viel zu kurzes Leben und ihre letzten Tage beschreiben, damit auch sie die Möglichkeit bekommen zumindest zu versuchen zu verstehen, warum sie nicht mehr da ist:

 

Unsere Entscheidung am 16.04.2007 zu unserem Bruno noch ein kleines, schwarzes Mädchen zu uns zu holen, haben wir in den letzten 16 Monaten nicht eine Sekunde lang bereut.
Wer unsere Jule kannte, weiß, dass man sie einfach lieb haben musste. Es gab weder
einen Hund, noch einen Menschen, mit dem Jule nicht zurecht kam. Sie ging sofort auf jeden zu, wollte schmusen, spielen oder einfach nur beisammen sein. Sie war ein absolut liebenswerter, lustiger und lebensfroher junger Labrador, mit dem wir viel gelacht haben. Nicht ein einziges Mal machte Jule einen unzufriedenen oder gar bösen Eindruck - Sie war immer fröhlich.
Man konnte sie ohne Probleme überall hin mitnehmen. Im Oktober 2007 fuhr sie mit uns nach Renesse, tobte am Strand. Noch Weihnachten 2008 machte sie ihren ersten Urlaub in Österreich im Schnee. Ob in den Urlaub, in die Stadt, zu Freunden oder Veranstaltungen - mitgefahren ist sie immer gern. Und benommen hat sie sich auch.
Sie liebte es, in der Hundeschule neue Dinge zu erlernen und meisterte noch 9 Tage vor ihrem Tod mit Bravur als Kursbeste die Leinenführigkeitsprüfung-darauf waren wir doch noch so stolz!
Auch auf Ausstellungen bezirzte di
e Hübsche die Richter und bekam immer die bestmöglichen Bwertungen und einige Titel.
Zu sehen, wie Jule, Georgie, Bruno und zuletzt Louis miteinander umgingen, war so wunderschön. Eine richtige Familie, die seit dem 25.06.08 eine große Lücke aufweist.
Als Welpe hatte sie oft Schuhe angeknabbert und viel Blödsinn gemacht-typisch Welpe eben. Schon als Mini hat sie gerne geschmust und immer Nähe gesucht. Jule kletterte, sobald sie groß genug war, immer mit ins Bett und schlief oben drauf. Sie war immer die erste, die aus dem Fenster lukte oder ans Tö
rchen rannte, wenn sie uns mit dem Auto anfahren hörte, um dann jedes Mal ein heiden Spektakel mit Springen, Lecken und allem was dazu gehört veranstalten zu können. Über diese immer überschwängliche Freude, freuen wir uns heute umso mehr-wissen wir jetzt, dass sie nicht mehr die Gelegenheit dazu haben wird.
Über Jule könnte man stundenlang schreiben-sie war wirklich unbeschreiblich und immer für einen da. Es gab keine Momente, wo diese Hündin nicht schmusen wollte-das gab es bei ihr nicht...

 

Jedenfalls begann unsere Jule vor einigen Wochen bzw. Monaten kleine Weh-Wehchen zu bekommen, von denen wir und die Ärzte auch jetzt im Nachhinein nicht sagen können, ob sie mit ihrer tödlichen Krankheit zu tun hatten:
Zunächst wollte ihr Schwanz im März 08 nicht mehr so richtig wedeln und schien ihr weh zu tun. Das führte man aber auf einen Knacks oder eine Wasserrute zurück und behandelte es auch so, was auch Erfolg brachte.
Generell wurde unser "Känguru" (wegen der Springerei) in der letzten Zeit etwas ruhiger und noch anhänglicher, wobei sich aber keiner was gedacht hat, weil wir dachten, wie würde einfach etwas ruhiger und vernünftiger, weil Georgie nun der Kleinste war. Nach wie vor war sie trotzdem wild und hat gespielt-und natürlich gern gefressen- kein Grund zur Sorge also.

Im April hielt sie plötzlich den Kopf schief und schien sich nicht so wohl zu fühlen. Der Tierarzt stellte eine starke Rötung im Ohr fest und wir behandelten mit Anitibiotikum auf eine Mittelohrentzündung-auch das brachte Erfolg, so dass wir annehmen mussten, sie sei gesund. Als am 11.06.08 Louis bei uns einzog freute sie sich noch genauso sehr wie alle anderen und spielte mit dem Kleinen.
Noch am 15.06.08 legte sie mit Ute beim HTV die Leinenführigkeitsprüfung ab und bestand diese als Kursbeste mit 96 von möglichen 100 Punkten mit Bravur, worauf wir sehr stolz waren.
Im Laufe der Woche, allerdings auch mit steigender Aussentemperatur, wurde sie etwas ruhiger und fraß etwas langsamer, aber dennoch gerne und viel. Sonst verhielt sie sich wie immer.
Samstag, den 21.06.08 haben wir dann, nach längerem, nochmal so richtig wild im Garten getobt und ordentlich mit dem Ball gespielt. Während die zwei Kleinen rangelten, haben Bruno und Jule zusammen nochmal so richtig wild Bälle apportiert und sind durch den Garten gerannt. Das hat uns richtig gefreut und sie war wieder ganz die Alte!
Sonntag spielten und tobten wir wieder, aber nachmittags lag sie plötzlich unter unseren Lorbeerbüschen,w o sie noch nie zuvor gelegen hatte. Sie s
chien sich zu verstecken und das beunruhigte uns schon etwas, obnwohl sonst noch nichts festzustellen war. Es war auch sehr heiß an diesem Wochenende, sodass man annahm, ihr sei warm...

 

Am Abend allerdings konnte sie plötzlich nicht mehr aus ihrem Körbchen aufstehen und sich kaum noch auf den Beinen halten. Wir vermuteten, dass sie sich bei der ganzen Toberei verausgabt hat, hatten aber gleich ein komisches Gefühl.

 

Am nächsten Morgen war es immernoch nicht besser, weshalb Ute gleich mit ihr zum Tierarzt fuhr. Der vermutete zunächst einen Kreuzbandriss, stellte aber schnell fest, dass dort alles in Ordnung war. Nach Röntgen wurde auch HD als Ursache ausgeschlossen und ein Zeckenbiss als Ursache in Betracht gezogen. Ihr wurde Blut entnommen, jedoch sollten wir 24 Std auf das Ergebnis bezüglich des Zeckenbisses warten. Sie bekam eine starke Schmerzspritze und der Arzt sagte uns, wenn es nicht besser würde, würde er uns empfehlen nach Mönchengladbach in die Klinik zu fahren.

 

Die Spritze schien zwar zu helfen-wir hatten aber keine Ruhe und fuhren noch am Nachmittag nach Mönchengladbach. Dort beurteilte man sie und schloss auch recht schnell etwas meschanisches aus. Sie wollten eine CT und evtl. noch eine Hirnwasserpunktion machen. Da diese unter Vollnarkose stattfindet, sollte Jule dort bleiben. Das Gefühl, sie dort allein lassen zu müssen, gefiel uns gar nicht, war aber nicht zu umgehen-man wollte ihr ja helfen.

 

Als wir abends anriefen, um zu fragen, wie die Untersuchungen verlaufen seien konnte man uns zunächst nichts sagen und vertröstete uns auf später.

 

Gegen 21 Uhr riefen wir wieder an und erfuhren, dass sie die Narkose gut vertragen hätte, aber noch schläfrig sei. Weder zu den Bildern vom CT noch vom Hirnwasser war zu dem Zeitpunkt eine Diagnose möglich. Wir mussten sie also über Nacht dort lassen. Am nächsten Morgen sollten wir zur Visite wieder anrufen, erfuhren dann gegen Mittag, dass die Bilder in Ordnung wären, also nirgendwo ein Tumor oder ähnliches zu sehen sei, was uns zunächst beruhigte. Jedoch hätten sie Blut im Gehirnwasser gefunden, was nicht gut sei. Das könnte auf einen Hirntumor (der wiederrum ausgeschlossen wurde, da auf den Bildern nichts zu sehen war), Leukämie (auch unwahrscheinlich, da die Blutwerte in Ordnung waren) oder auch eine schwere Entzündung hinweisen. Um aber näheres sagen zu können und Jule helfen zu können wurde das Hirnwasser an ein Labor geschickt. In 24 Stunden sollten wir eine definitive Diagnose erhalten und wieder anrufen...

 

Diese 24 Std. waren so quälend lang. Zum einen gingen einem tausende Möglichkeiten durch den Kopf, weil alle möglichen Ursachen nicht gerade beruhigend klangen, aber zum anderen - und das war das schlimmste - wussten wir, dass unser Mäuschen da ganz allein liegt und nicht weiß, warum wir nicht da sind. In so einem Moment möchte man einfach für sie da sein und sie streicheln, ihr Beistand leisten-leider gibt es diese Möglichkeit nicht und wir wollten ihrer Behandlung natürlich nicht im Weg stehen. Aber gerade unsere Schmuse-Jule, die so gern um uns herum war und immer um einen herum wuselte, wollte man dort einfahc nicht allein lassen...

 

Irgendwie überstanden wir diese 24 Stunden, riefen natürlich immer wieder an um zu hören, ob es ihr den Umständenn entsprechend gut ging. Aber mittags dann, als die 24 Std. vorbei waren, kam die schreckliche Diagnose: Die Ärztin rief uns an und sagte den schlimmsten Satz, den wir je gehört haben "Man kann nichts mehr für sie tun"- BITTE WAS???Man hatte zwar die letzten Tage ein schlechtes Gefühl und hatte mittlerweile dmait gerechnet, dass es was schlimmes sein könnte, aber dass wir sie verlieren...das konnte und wollte man so plötzlich nicht verstehen."Tumore im ganzen Zentralen Nervensystem"-die Diagnose! "Heilungschance = Null!" Man konnte tatsächlich nichts mehr für sie tun. Die Ärztin sagte uns, diese Krankheit hätten sie bei einem so jungen Hund noch nie diagnostiziert-dennoch könnte man sie mit einer Chemotherapie nur noch quälen, es qualvoll hinauszögern...Diese Krankheit bricht plötzlich aus und ist unaufhaltbar. (Es ist dazu zu sagen, dass diese Krankheit nicht erblich ist, wir also keinerlei Vorwurf an den Züchter oder die Besitzer des Deckrüden richten).

 

Wir entschieden, unsere kleine Jule schnellstmöglich zu erlösen und fuhren sofort zur Klinik.

 

Als wir dort ankamen, wurden wir in ein Behandlungszimmer gebracht, wo wir auf Jule warteten. Wir hatten eine ihrer Lieblingsdecken dabei und haben sie auf dem Boden ausgelegt. Plötzlich kam unser Mäuschen um die Ecke: Sie lief ganz unsicher und ließ sich sofort vor uns auf die Decke fallen und legte sich platt hin. Man merkte, dass sie sich sehr freute uns zu sehen, das zeigte sie so sehr sie es zeigen konnte. Ihr Zustand hatte sie seit Montag gravierend verschlechtert-sie war sehr schwach... Wir schmusten ausgiebig mit ihr und lobten sie (sie sollte ja nicht denken, sie hätte es twas falsch gemacht und man hätte sie allein gelassen) und sie gab selbst in diesem Moment noch so viel Liebe zurück-unsere Schmuse-Jule!

 

Wir hatten etwa 20 Minuten Zeit uns zu verabschieden und versuchten für unsere Jule stark zu sein.

 

Dann kam die Ärztin, erklärte uns nochmal alles und gab ihr recht schnell die erste Spritze, die sie in einen tiefen Schlaf fallen ließ. Wir waren die ganze Zeit bei ihr uns haben sie gestreichelt. Als unmittelbar nach der zweiten Spritze um 16.10 am 25.06.2008 ihr kleines Herzchen aufhörte zu schlagen, fühlte es sich an, als riss man uns ein Stück aus unserem Herz. Dennoch sind wir froh, ihr so schnell helfen gekonnt zu haben, alles unternommen zu haben, so dass sie möglichst kurz leiden musste.

 

Sie hinterlässt eine Lücke in unserem Herzen, die sich nie mehr schließen wird. Man muss lernen mit dieser Lücke zu leben und stark für die anderen Hunde sein, aber es fehlt einfach ein riesiges Stück Lebensqualität!

 

Das schlimmste ist, dass sie noch so klein war und so lebenfroh war-sie wollte nicht so früh gehen, aber hatte keine Wahl!

 

Sie liegt jetzt bei uns im Garten neben unserer alten Dina-so ist sie ganz nah bei uns und ihren Freunden, Bruno, Georgie und Louis...

 

Vielen Dank an unsere Freunde aus dem HTV sowie alle anderen, die versucht haben uns in den schweren Stunden bei zu stehen. Das hat uns sehr geholfen und gezeigt, wieviele Herzchen unsere Jule in der kurzen Zeit, die sie hatte, erobert hat!

 

Wir werden dich nie vergessen, Püppi!

 
Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.”

(Antoine de Saint-Exupéry)


Hier schläft unsere kleine Jule bei uns im Garten:




 
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